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Aprikosen (Info)
Aprikose,Info,Information,Obst
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Zutaten
1   Info

Zubereitung

Die Aprikose (Prunus armeniaca) das heisst uebersetzt "Pflaume aus Armenien", (botanisch irrefuehrend) stammt urspruenglich aus Zentralasien, vermutlich aus Nordchina. Wildarten finden sich noch in Afghanistan und Japan. Von China gelangte die Aprikose nach Persien und Armenien, daher stammt auch ihr Name. Von den persischen Dichtern wurde die Aprikose als "Samen der Sonne" besungen. Alexander der Grosse brachte sie nach Suedeuropa, doch erst im 16. Jahrhundert wurde die Aprikose auch in Nordeuropa kultiviert, wo sie lange als Pfirsich galt.

Leider werden Aprikosen aufgrund der besseren Transportfaehigkeit zu frueh geerntet. Da die Fruechte nicht mehr nachreifen, sind sie farblos und haben noch gar keinen Saft entwickelt. Suchen sie pralle Fruechte mit intensiver Faerbung und dem typischen herrlichen Aprikosenduft! Obwohl die Aprikose ausgezeichnet schmeckt, spielt sie zahlenmaessig im Erwerbsobstanbau keine sehr grosse Rolle. Die Frucht liebt sommertrockene, warme Regionen und ist sehr anfaellig gegen Krankheiten. Bei uns ist der Aprikosenanbau stets durch das Klima bedroht: fruehe Bluete und spaete Fruehjahrsfroeste gefaehrden die Ernte. Wichtigster Produzent ist die Tuerkei.

_Sorten_ Das Steinobst mit der samtigen Haut gehoert zur Gattung der Rosengewaechse. Ein typisches Merkmal der zwischen 4 und 8 cm grossen Aprikose ist die vom Stiel bis zum Bluetenende verlaufende Naht, welche die Fruechte in zwei Backen teilt. Je nach Sorte kann ihre Form von kugelig bis leicht oval oder eifoermig variieren. Besonders beliebt sind grossfruchtige Neuzuechtungen mit angenehm fruchtigem Geschmack und etwas Saeure. Eine bekannte alte Sorte ist die "Orange de Provence". Sie wird jedoch rasch mehlig. "Bergeron" ist eine mittelspaete, grosse, orangefarbene Frucht aus Frankreich. Das Fleisch loest sich gut vom Stein. Sortenunterschiede gibt es auch bei der Fruchtschale, die entweder rauh, samtartig oder auch glatt sein kann.

_Gesundheit_ Voelkerkundler, die sich fuer die Ernaehrung der extrem langlebigen Hunzas, eines Himalayavolkes, interessierten, bemerkten den hohen Konsum an Aprikosen und Beeren. Beide Obstsorten enthalten erstaunlich viel Salicylsaeure; Aprikosen zusaetzlich groessere Mengen von dem abwehrenden Flavonoid Quercetin, aus der grossen Gruppe der Bioaktivstoffe, die Stoffe, die aus Lebensmitteln Heilmittel machen. Die Salicylsaeure wirkt antibakteriell und kann Krankheitskeime in Magen und Darm abtoeten und Faeulnisprozesse stoppen. Aprikosen sind sozusagen die Karotten des Obstgartens. Kein Obst kann soviel Beta-Carotin liefern. Forscher der Cornell- Universitaet in den USA haben nachgewiesen, dass die Retinsaeure aus Aprikosen und auch aus anderen carotinoidreichen Gemuese- und Obstsorten Leukaemiezellen am unkontrollierten Wachstum hindert.

Bereits drei Aprikosen liefern die Haelfte des Tagesbedarfs an Vitamin A. Ganz wichtig ist noch der hohe Gehalt an Folsaeure (besonders wichtig in der Schwangerschaft) und an Kalium, das besonders wichtig fuer die Regulation unseres Wasserhaushalts ist.

Die Kerne der Aprikose sind wegen ihres Gehalts an Amygdalin (blausaeurehaltig) giftig. Keinesfalls Kinder mit den Kernen spielen lassen, es besteht Vergiftungsgefahr. Bei Aprikosen sollte man mit dem Trinken etwas warten, denn die Kombination von Ballaststoffen mit reichlich Mineralien, bringt den Magen-Darm-Trakt in Schwung und kann bei empfindlichen Menschen leicht zu Bauchschmerzen und Durchfaellen fuehren.

_Aprikosen selber trocknen_ Die getrockneten Fruechte sind reine Bioaktivstoffpakete mit einem fast fuenfmal so hohen Beta-Carotin- Gehalt wie in frischen Aprikosen. Die Aprikosen in Schnitze schneiden und durch einen Zuckersirup (1 Teil Zucker,1 Teil Wasser, zu Sirup eingekocht) ziehen. Gut abtropfen lassen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben. Im vorgeheizten Ofen bei 120 Grad bei leicht geoeffneter Tuer trocknen lassen. Die Fruechte nach ca. 15 Minuten wenden. Die Trocknungszeit schwankt je nach Wassergehalt der Fruechte, zwischen zwei und vier Stunden.

_Zubereitung_ Aprikosen werden in den Suedlaendern oft gespritzt; deshalb mehrfach mit heissem Wasser gruendlich waschen, sogar mit etwas Seifenwasser. Inzwischen wird auch ungespritzte Bioware angeboten. Aprikosen sind bei Zimmertemperatur mehrere Tage und in einem Plastikbeutel im Kuehlschrank bis zu fuenf Tagen haltbar. Aprikosen eignen sich auch gut zum Einfrieren, doch vorher sollte der Kern entfernt werden da das Fruchtfleisch sonst bitter schmeckt. Sehr reife Fruechte kann man auch pueriert, mit Zitronensaft vermischt, einfrieren. Nach dem Auftauen mit etwas Biobin gebunden, ergeben sie einen herrlichen Brotaufstrich (kaltgeruehrte Marmelade). Beim Enthaeuten verlieren die Aprikosen viel an Vitamin C und Folsaeure! Frische oder getrocknete Aprikosen findet man haeufig in Rezepten des Mittleren Ostens und Nordafrikas , wo sie gern mit Lamm, Gefluegel oder Kichererbsen kombiniert werden. Man kann die Aprikosen gut in Sirup oder suessem Wein pochieren und dann mit Joghurt oder Eis servieren. Ihr Fruchtfleisch zerfaellt beim Backen nicht so leicht wie bei den Pfirsichen, so dass sie sich prima fuer alle Pies und Obstkuchen eignen. Aprikosenkerne sind im Aroma Mandeln aehnlich und werden zur Persipanherstellung (kuenstliches Marzipan) genutzt.

Rezepte:

Fruchtiger Reissalat Kaesekuchen mit Aprikosen http://www.swr.de/ kaffee-oder-tee/vvv/alles-frisch/2003/07/24/index. html