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Einheiten
Luxus pur: Blattgold in der Kueche (Info)
Blattgold,Info,Information
( 1 Text )

Zutaten
1   Info
    Von Alice Tschoeke

Zubereitung

Ob edle Pastetchen mit Goldrand, feine Suppen mit goldener Einlage, festliche Desserts mit Goldflitter oder erlesene Pralinen mit goldenem Dekor - in der Gourmetkueche werden gerne auch einmal teure, goldene Akzente gesetzt. Kein Zweifel, die hochkaraetigen Gerichte sind oft ein echter Augenschmaus. Doch schmecken sie auch besonders gut, und kann man sie bedenkenlos verzehren? _Blattgold fuer die ganze Welt_ Edle Dekorationen mit Blattgold verleihen einem Festessen eine besonders luxurioese Note. In Schwabach, der bedeutendsten Goldschlaegerstadt Europas in der Naehe von Nuernberg, hat dies schon seit Jahrzehnten Tradition. Von hier wird hauchduennes Blattgold in die ganze Welt verschickt. Acht Goldschlaegerwerkstaetten gibt es in Schwabach, doch nur in zwei Betrieben wird das hochkaraetige Metall noch von Hand geschlagen. Normalerweise wird Blattgold zum Verzieren von Gebaeuden oder Gegenstaenden aeusserlich aufgetragen beziehungsweise verleimt, zum Beispiel auf Kirchturmspitzen, Gemaelden, Ikonen, Altaeren, Rahmen oder Schmuck. Dass man echtes Gold auch in der Kueche verwenden kann, weiss kaum jemand.

_Mit dem Pinsel auftragen_ Ob es ein knuspriger Braten ist, ein pochiertes Fischfilet, eine cremige Suppe, ein italienisches Risotto oder ein Geburtstagskuchen - Blattgold kann man auf jede Speise auftragen. Wie man das am besten macht, verraet Goldkoch Dieter Trutschel aus dem Restaurant "Goldener Stern" in Schwabach. Mit einem speziellen Pinsel wird das hauchduenne Edelmetall vorsichtig vom Papier abgeloest und auf die Speise gelegt. Der Pinsel sollte statisch aufgeladen sein. Das kann man entweder durch das Abziehen der Schutzfolie oder das Reiben an Kleidung erreichen.

_Rein optischer Genuss_ Gold wird nicht mit den Speisen gekocht oder gebraten, sondern immer erst kurz vor dem Servieren als Dekoration aufgelegt. Man kann es aber problemlos, zum Beispiel auf Gebaeck, auftragen und mitbacken. Das Metall veraendert sich dadurch nicht, beeinflusst auch nicht den Geschmack des Gebaecks. Es ist vor allem ein optischer Genuss, ganz besonders dann, wenn es sich von farbintensiven Speisen, beispielsweise einer Rote-Bete-Suppe, abhebt. Fuer Desserts eignen sich am besten Goldflocken, die man zum Schluss darueber streut.

_Edle Getraenke_ Goldflocken befinden sich auch im so genannten "Danziger Goldwasser". Der Gewuerzlikoer wird schon seit Jahrhunderten hergestellt und besticht durch ein glanzvolles Erscheinungsbild. In Schwabach wird ein Orangenlikoer mit Goldflocken angeboten, den man als Aperitif mit Sekt oder Champagner auffuellt.

Werden Goldflocken allerdings "pur" in ein Glas gegeben und mit Sekt aufgefuellt, schwimmen sie dann obenauf, denn Goldflocken vermischen sich nur mit hochprozentigen Fluessigkeiten oder konzentrierten Zuckerloesungen.

_Glaenzende Dekorationsideen_ Sekt- oder Weinglaeser lassen sich auch mit einem Rand aus echtem Gold schmuecken. Dazu wird der Glasrand zunaechst mit einem Stueck Zitrone befeuchtet und anschliessend in Goldstaub, -flocken oder -flitter getaucht. Damit es nicht zu kostspielig wird, kann man feinen Zucker untermischen.

In der Adventszeit werden Plaetzchen oder Pralinen mit winzigen Goldsternchen oder -herzchen zu einem wahren Augenschmaus. Auf dunkelbrauner Schokolade kommen die glaenzenden Accessoires besonders gut zur Geltung. Damit sie auf glatten Oberflaechen halten, werden diese vor dem Bestreuen mit etwas Zuckerwasser (drei Essloeffel Zucker und zwei Essloeffel warmes Wasser vermischen) bestrichen. Geburtstags- oder Festtagswuensche kann man mit einem "Gold-Marker" auf Kuchen oder Torten schreiben. Dabei handelt es sich um Goldflitter, vermischt mit Zuckersirup.

_Bedenkenloser Verzehr_ Gold veraendert den Geschmack eines Essens nicht, es schmeckt schlicht nach gar nichts. Reines Gold, also 24karaetiges Gold, kann ohne Bedenken verzehrt werden. Vereinzelt sind allerdings Unvertraeglichkeitsreaktionen mit legiertem Zahngold bekannt.

Gold mit geringen Beimischungen von Silber, einem Metall, das ebenfalls nicht von der Magensaeure geloest werden kann, ist ebenso unbedenklich wie Gold mit Kupferbeigaben.

Goldlegierungen mit Platin hingegen sollte man nicht zu sich nehmen, weil durch diese Mischung eventuell oxidative Prozesse ausgeloest werden, die wiederum chemische Vorgaenge im Koerper beeinflussen koennen.

Mittlerweile wird Gold sogar haeufig in der Medizin eingesetzt. Offene Wunden sollen sich durch Auflegen von Gold schneller schliessen, und rheumatische Beschwerden koennen mit gespritztem Gold gelindert werden.

_Vorsicht beim Einkauf_ Goldprodukte kann man am besten ueber das Internet bestellen. Vereinzelt findet man sie auch in ausgesuchten Feinkost- und Grosshandelsgeschaeften. 24-karaetiges Gold ist um ein Vielfaches teurer, aber auch reiner als zum Beispiel Produkte mit 22 Karat. 10 Blaetter Blattgold (Groesse circa 6,5 mal 6,5 Zentimeter) kosten zwischen 15 und 30 Euro. 400 Sternchen (Groesse: 3 Millimeter), 24-karaetiges Gold im Flacon kosten circa 15 Euro, 500 Herzchen, 24 Karat, rund 15 Euro.

Wer Golddekorationen zum Essen kauft, sollte genau darauf achten, welche Stoffe darin enthalten sind. Bei einigen wird der Lebensmittelfarbstoff E 175 erwaehnt, hierbei handelt es sich nicht um einen Farbstoff im herkoemmlichen Sinn, sondern schlicht um Gold.

_Link_ * http://www.schwabach.de Homepage der Stadt Schwabach Gold- Rezepte von Dieter Trutschel, Restaurant "Goldener Stern" in Schwabach: Rote-Bete-Suppe mit Krennockerln und original Schwabacher Blattgold Geeister Goldcappuccino auf Mascarponesauce http://www.wdr. de/tv/service/essentrinken/inhalt/20051216/b_2.phtml